Bitte helft! Gemeinsam für Mathare

Die Situation im Mathare Valley Slum in Nairobi (Kenia) ist nach den Überschwemmungen dramatisch. Die Menchen dort brauchen jetzt viel Hilfe.
Foto: Joseph Tolo


Seit 2012 sind die German Doctors Charity-Partner des Kassel Marathon und des Paderborner Osterlaufs. Für die Arbeit der German Doctors und die Menschen im Mathare Valley Slum konnte in dieser Zeit durch die Unterstützung der Läufer-Community und Sponsoren bereits ein sechsstelliger Spendenbetrag gesammelt werden. Die Spendenmatte ist bei beiden Veranstaltungen regelmäßig im Einsatz.
Nun erreichen uns aus Kenia und Mathare Nachrichten, die uns sehr traurig machen. Deshalb haben der Kassel Marathon und der Paderborner Osterlauf die Spendenaktion „Gemeinsam für Mathare“ eingerichtet und bitten um Unterstützung.

„Jetzt brauchen die Menschen dort umso mehr unsere Hilfe und Solidarität und wir würden uns sehr freuen, wenn viele bei unserer Spendenaktion mitmachen“, appelliert Michael Küppers, Charity-Koordinator des Kassel Marathon.

Kenia ist von einer großen Flutkatastrophe betroffen, die eine verheerende humanitäre Krise ausgelöst hat, die das ganze Land betrifft. Trotz Evakuierungsanordnungen gibt es viele Todesopfer und Vermisste weiter gestiegen. Zurzeit gibt es 257 bestätigte Todesfälle und 75 Menschen, die als vermisst gelten. Die Regierung steht vor enormen Herausforderungen, da die starken Regenfälle, verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño, fast die Hälfte des Landes unter Wasser gesetzt haben. Gleichzeitig meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehrere Dutzende Cholerainfektionen im Hochwassergebiet.
Besonders vom Hochwasser betroffen ist der Slum Mathare Valley in Nairobi, wo die German Doctors, Charity-Partner des Kassel Marathon und des Paderborner Osterlaufs, seit Jahren medizinische Hilfe leisten. Die Überschwemmungen haben zahlreiche Unterkünfte zerstört und Todesopfer gefordert. Viele Bewohner und Bewohnerinnen sind nun obdachlos und ohne Zugang zu Nahrung und sanitären Einrichtungen. Auch die Schulen der Region sind bis auf Weiteres geschlossen. Hier sind Notunterkünfte eingerichtet worden.

Die Teams in den Ambulanzen der German Doctors gehen ein weiteres Mal über ihre Belastungsgrenzen hinaus, um noch mehr Menschen medizinisch zu versorgen. Darüber hinaus legt seit Wochen ein Ärztestreik das kenianische Gesundheitssystem lahm, was für die German Doctors deutlich höhere Patientinnen- und Patientenzahlen zur Folge hat. Nun nimmt auch noch die Zahl der Personen dramatisch zu, die auf die Lebensmittelpakete angewiesen sind.
Die Notunterkünfte für die Betroffenen sind nur sehr spärlich ausgestattet. Dringend werden Matratzen, Decken, Lebensmittel, Medikamente, Verbandsmaterial und zusätzliches Personal benötigt, um Leben zu retten und Leid zu lindern.

Nachdem sich die Lage etwas entspannt hat, kommt nun erstmal das Ausmaß an Zerstörung zum Vorschein. Infrastruktur wurde viel zerstört, Häuser im informellen Settlement weggeschwemmt, 58 Straßen in Kenia zerstört. Landesweit wurden 228 Tote gemeldet, 72 Personen sind vermisst, 164 verletzt. In Mathare liegt die Zahl der Toten bei 16 Personen. Die Zahl der insgesamt Betroffenen in Kenia liegt bei 212.630 und 40.000 Hektar Ackerland überflutet und zerstört, was zu einer drohenden Lebensmittelknappheit in Kenia wird.
Nairobi ist am stärksten von den Überschwemmungen im gesamten Land betroffen gewesen. Die Schulen haben diese Woche wieder geöffnet, außer in Gebieten, die noch unter Wasser stehen oder deren Schulinfrastruktur durch die Überschwemmungen vollständig beschädigt wurde.

Die von den Fluten vertriebenen Personen in Mathare schlafen demnach nicht mehr in den Schulen sondern in Kirchen, Gemeindeplätzen etc.
Eine Reaktion von der Regierung auf die Überschwemmungen war, dass sie die Häuser in Mathare, die im Radius von 30 m vom Fluss sind, zerstören und keinen Wiederaufbau so nah am Fluss erlauben. Dies hat zu Unruhen geführt, da so Wohnraum der Betroffenen ohne Alternative genommen wird.
Die Unterstützung, die die German Doctors bereits geleistet haben, ist die Ausgabe von extra food packages, von Matratzen und Decken und Finanzierung von Umzügen zurück aufs Dorf, wo die meisten Personen noch ein Zuhause haben, die in Mathare sonst leben. Diese Unterstützung ist aber noch nicht abgeschlossen, sondern dauert noch an.
Die German Doctors stocken ihre regulären Budgets auf. Es kommen zwischen 600 – 800 Personen pro Tag (sonst nur 300-400). Da entstehen natürlich mehr Lebensmittelkosten, aber es musste auch eine zusätzliche Person angestellt werden, damit diese Zusatzarbeit überhaupt geleistet werden kann.
Dieser große Bedarf an einer warmen Mahlzeit liegt auch daran, dass die Regierung ohne Vorwarnung ihre Versorgung mit Lebensmitteln für die Betroffenen eingestellt hat und die Betroffenen dadurch auf sich allein stellt.

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