Mit guter Stimmung bei der GRR-Jahrestagung: die Teams des Kassel Marathon und Kooperationspartner Paderborner Osterlauf mit (v.l.): Jens Nerkamp, Michael Küppers (beide Kassel), Mathias Vetter, Martin Kaiser (beide Paderborn), Jürgen Müller, Michael Aufenanger (beide Kassel).
Seit Beginn des Kassel Marathon 2007 ist das Event Mitglied bei German Road Races. Bei der Jahrestagung, die diemal in Bensberg stattfand, waren Kassel Marathon-Chef Michael Aufenanger und sein Büro-Team mit Jens Nerkamp, Jürgen Müller und Michael Küppers vertreten.
„Es war ein sehr guter Austausch mit vielen interessanten Geprächen, Anregungen und Informationen, von dem wir sehr viel mitnehmen können“, so das Fazit von Michael Aufenanger.
Mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gesundheitssport Laufen“ eröffnete Michael Brinkmann (Volksbank Münster Marathon) die Jahrestagung für die Mitglieder von German Road Races e.V., die sich als Stimme des Laufsports in Deutschland versteht und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletikverband die Interessen vieler Laufsportveranstalter (Volks- und Straßenlaufveranstaltungen) vertritt. Mara Konjer, DLV Vizepräsidentin im Bereich Sportentwicklung berichtete über die Ergebnisse einer Umfrage unter nahezu 8.000 Läuferinnen und Läufern mit Fragen rund um das Laufen. Vom passionierten Läufer bis hin zum Gelegenheitsläufer beleuchtete sie die Wünsche und Ziele, die die Laufenden mit ihrem Sport verbinden und vor allem auch, ob sie allein oder im Verein trainieren und auch an Wettbewerben teilnehmen.
Fakt ist – und das bestätigten auch die weiteren Themen in der Diskussion, zu der auch Berthold Mertes als Veranstalter des Trierer Silvesterlaufes beitragen konnte – der Gesundheitssport in Deutschland erhält eine immer größere Bedeutung und dazu gehört in erster Linie der Ausdauerlauf. Zum Highlight am Samstag-Vormittag gehörte auch das Interview mit der derzeit zweitschnellsten deutschen Marathonläuferin Domenika Mayer, die am Tag zuvor noch als Läuferin des Jahres 2023 gekürt wurde. Als junge Mutter und Teilzeitbeschäftigte bei der Polizei hat sie es vorbildlich geschafft, Familie, Beruf und den Sport so zu organisieren, dass es ihr sogar gelungen ist, bei ihrem erst zweiten Marathon eine Fabelzeit von 2:23:47 Stunden beim Berlin Marathon in diesem Jahr zu erreichen. „Ich bin förmlich ins Ziel geflogen“, so die sympathische Mutter zweier Töchter, die sich sehr gut mit der langen Strecke identifizieren kann.
Im zweiten Vormittagsblock am Samstag informierten die GRR-Vorstandsmitglieder Steffi Eichel (Hannover) und Karsten Schölermann (Hamburg) gemeinsam mit Michael Mottel, Geschäftsführer Deutsche Leichtathletik Marketing, wie der bundesweite Tag des Laufens 2023 gelaufen ist und was man sich für 2024 wünscht. Dieser Tag – jeweils der erste Mittwoch im Juni – wurde von GRR und DLV gemeinsam vor zwei Jahren wieder zum Leben erweckt und erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Mehr als 100 Veranstalter beteiligten sich aktiv und mehrere Tausend Läuferinnen und Läufer bewegten sich an diesem Tag läuferisch, um auf ihre Lieblingssportart hinzuweisen.
Erfolgreich umgesetzt von DLV und GRR wurde aber auch im Rahmen der Nachwuchsförderung die R5K-Serie, jeweils 5 Kilometerläufe, die wettkampfmäßig über das Jahr verteilt in vier Städten durchgeführt werden und wo die erzielten Ergebnisse kumuliert werden, um Sieger und Platzierte zu ermitteln. Das Finish war am Wochenende des Berlin Marathons für alle Nachwuchsläufer ein großartiges Ereignis. Jakob Dieterich vom Lauftem Kassel war hier herausragend mit dabei. Die Synergieeffekte der engen Zusammenarbeit von DLV und GRR haben den Laufsport in den letzten beiden Jahren deutlich weiter vorangebracht.
Dr. Ralph Schomaker vom Zentrum für Sportmedizin, Münster und Prof. Dr. Dr. Leyk von der Sporthochschule Köln erläuterten eindrucksvoll, wie sehr das „Laufen“ präventiv gegen die Zivilisationskrankheiten der heutigen Zeit wirkt. Auch der Umgang des Veranstalters bei plötzlichem Herztod bei einer Laufveranstaltung wurde thematisiert. Schließlich gab Dr. Karsten Brand von Donnerwetter.de einen Überblick über die sich verändernden Wettereinflüsse bei Laufveranstaltungen und die diesbezüglich erforderlichen Verhaltensweisen. Die Veranstaltung am Samstag schloss mit einer aktuellen Entwicklung im Bereich der Nachhaltigkeit, wo rege über den Einsatz von Mehrwegbechern, aber auch über kostengünstige und umweltschonende Möglichkeiten der An- und Abreise zu Sportveranstaltungen diskutiert wurde.
Am Sonntag, gab Vorstandsmitglied Heinrich Maschmeyer gemeinsam mit Stefan Freise von code-x einen Überblick über die Möglichkeiten, die den Mitgliedern mit der Gestaltung der neuen Homepage. Vorstandsmitglied Wilfried Raatz erläuterte mit Christian Ermert von der DLM (Deutsche Leichtathletik Marketing) das neue Format des zweimal im Jahr erscheinenden Magazins „Road Races“, was ebenfalls nunmehr in Kooperation mit dem DLV, DLM und Laufen.de entstanden ist und für die GRR Mitglieder ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist, wo neben nützlichen Tipps und Informationen rund um das Laufen auch ihre Veranstaltungen vorgestellt werden. „Es wird uns förmlich bei den Marathonmessen aus der Hand gerissen“, so Wilfried Raatz.
„Für uns waren es drei so wertvolle Tage“, so einige Neulinge, die entweder „Veranstaltungsrentner“ ablösen oder gar eine neue Veranstaltung planen. „Eine Veranstaltung, die nur Gewinner hat“, so Michael Brinkmann.
Mit einem ganz besonderen Geburtstagslied – unplugged vorgetragen und unterstützt von der gesamten Veranstalter“familie“ würdigte Karsten Schölermann den Mitbegründer von GRR, Horst Milde, der erst vor einigen Wochen 85 Jahre alt geworden ist.
(Text: Michael Brinkmann / mikü)
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