Jens mit starkem Debüt, Sandra knackt nächsten Rekord

Auf dem Weg zum nächsten DM-Titel und zum zweiten Deutschen Rekord innerhalb weniger Wochen: Sandra Morchner kurz vor dem Ziel in Düsseldorf.
Foto: mikü


Erfolgreiches Wochenende für das Coverduo des EAM Kassel Marathon und die Läuferinnen und Läufer des PSV Grün-Weiß Kassel: Mit einer Einzel- und drei Teammedaillen, einem neuen Deutschen Rekord sowie einem sehr guten Debüt kehrten diese von den Deutschen Marathon-Meisterschaften in Düsseldorf zurück.
Im Blickpunkt standen vor allem "Coverboy" Jens Nerkamp und Sandra Morchner. Drei Wochen nach ihren starken Auftritten bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften unterstrichen sie auch bei den in den Metro Marathon eingebundenen Titelkämpfen am Rhein ihre Form. Jens Nerkamp, Deutscher Vizemeister im Halbmarathon, feierte auf der Langdistanz eine gelungene Premiere. Als DM-Sechster (Gesamt-Neunter) blieb er in 2:17:18 Stunden nur ganz knapp über der Teamnorm für die Europameisterschaft in Berlin im August, aber deutlich unter der zuvor selbst avisierten Zielzeit von 2:20 Stunden.
Bis Kilometer 39 lief der 28-Jährige noch in der Spitzengrupppe um den späteren Sieger Tom Gröschel (TC Fiko Rostock, 2:15:20), ehe ihn kleine muskuläre Probleme stoppten. „Da wollte ich auch kein Risiko mehr eingehen“, sagte er später. Dennoch freute sich Jens, der erst in den letzten Monaten zum „Langstreckler“ geworden ist, über sein Debüt: „Ich bin sehr, sehr zufrieden. Ich wollte unter 2:20 laufen, das habe ich deutlich geschafft.“ Trainer und EAM Kassel Marathon-Chef Winfried Aufenanger verfolgte das Rennen zuhause und hatte für seinen Schützling ein dickes Lob: „Das war eine sehr ordentliche Leistung und zeigt das große Potenzial, das Jens hat.“ Die nicht gerade einfachen Witterungsbedingungen mit heftigem Platzregen verhinderten sicher eine bessere Zeit. Nerkamp holte zudem mit dem PSV-Männerteam mit Nikolaj Dorka (2:44:45, AK-Platz 9 und neue PB) und Daniel Ghebreselassie (2:52:26) sehr überraschend die Team-Bronzemedaille (7:54:29). PSV-Dauerbrenner Ghebreselassie verpasste, gehandicapt durch eine kleine Verletzung in der Vorbereitung, als Vierter nur hauchdünn eine neuerliche Medaille in der M55.

Gleich drei Medaillen und eine neue Bestmarke heimste Sandra Morchner ein. Die Deutsche Halbmarathon-Meisterin W45 verteidigte ihren Altersklassen-Meistertitel und lief in 2:46:54 nicht nur persönliche Bestzeit, sondern verbesserte den 14 Jahre alten Deutschen W45-Rekord von Maria Bak um 34 Sekunden. Schon bei der Halbmarathon-DM hatte sie einen neuen Deutschen Rekord aufgestellt. Dazu führte sie gleich zwei Mannschaften aufs Podium. Die PSV-Frauen mit Sandra Morchner, Anna Starostzik (2:47:17)und Jutta Siefert (3:10:06) holten sich die Vizemeisterschaft (8:44:17), das Team W40/45 mit Morchner, Siefert und Grazyna Ewa Szczeblewsky (3:29:18) sogar den Titel (9:26:18). „Ich bin überglücklich“, sagte die 46-Jährige, mit insgesamt acht DM-Titeln und zwei Deutschen Rekorden innerhalb eines Jahres die überragende Altersklassenläuferin in Deutschland, nach ihrem zweiten großen Coup in kurzer Zeit. Ihre Leistung wurde zusätzlich damit aufgewertet, dass sie als Vierte in der Frauen-Gesamtwertung der Deutschen Meisterschaft nur knapp einen Podestplatz verpasste, wobei die neue Deutsche Meisterin Fabienne Amrhein (MTG Mannheim, 2:32:34) und die Zweit-und Drittplatzierten Isabel Leibfried (TSG 1845 Heilbronn, 2:41:39) und Regina Högl (LG Region Landshut, 2:45:54) über 20 Jahre jünger sind als die Sylterin.

In ihrem Sog verbesserte sich Anna Starostzik, Zweite des Kasseler Halbmarathons 2017,  als sehr starke DM-Fünfte um fast 20 Sekunden auf 2:47:17. „Dass ich mit Sandra fast bis zum Schluss zusammen laufen konnte, war toll. Das hat mir sehr geholfen“, so der Schützling von Trainer Udo Engelbrecht.
Auch Grazyna Ewa Szczeblewsky durfte sich neben der Medaille über eine neue persönliche Bestleistung freuen. 

Weitere PSV-Starter: Björn Temmler (2:57:51), Rainer Plath (3:10:06).

Ergebnisse von der Marathon-DM hier

(Und danke an Johannes Wennmacher, Udo Engelbrecht, den Eltern von Anna und Jens und
weiteren Familienangehörigen für die tolle Betreuung vor Ort.)

Melat in Würzburg weiter auf Erfolgskurs
Auch "Coverlady" setzt ihre fulminante Frühjarsform fort: Nach ihren beiden starken Halbmarathons in Venlo (1:08:41) und Berlin (1:09:04) setzte Melat Yisak Kejeta (PSV Grün-Weiß Kassel) beim 30. Residenzlauf über 10 km in Würzburg eine weitere Marke im internationalen Feld. Bei sehr warmen Bedingungen übernahm sie bereits vor der Hälfte die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Mit 32:29 Minuten lief Melat nicht nur persönliche Bestzeit, sondern so schnell wie keine andere Läuferin mit deutschem Startpass in diesem Jahr. Nur sie selbst war bei den 10 km-Zwischenmarken in Venlo und Berlin sogar mit 31:52 Minuten und 31:42 Minuten noch schneller.
 

Impressionen von der Marathon-DM in Düsseldorf.
Fotos: mikü / PSV-Team